Gemeinsam –
für die Gesundheit.
Die IG Medizinische Grundversorgung Kanton Bern fördert die Wahlfreiheit von Patientinnen und Patienten beim Medikamentenbezug.
Die IG ruft zu einer fairen und konstruktiven Umsetzung auf und setzt sich weiterhin für eine patientenzentrierte, nachhaltige Lösung ein.
Wahlfreiheit gewähren – Grundversorgung sichern
Die hausärztliche Versorgung im Kanton Bern steht vor grossen Herausforderungen. Überlastete Notfallstationen, lange Wartezeiten und eine zunehmende Lücke in der ärztlichen Grundversorgung belasten sowohl PatientInnen als auch das gesamte Gesundheitssystem. Die IG Medizinische Grundversorgung Kanton Bern setzt sich dafür ein, diese Situation zu verbessern – durch eine stärkere Zusammenarbeit von Hausarztpraxen und Apotheken und die Schaffung echter Wahlfreiheit bei der Medikamentenabgabe.
Unser Ziel ist es, den PatientInnen im ganzen Kanton Bern die Möglichkeit zu geben, ihre Medikamente direkt in der Hausarztpraxis zu beziehen. Diese Wahlfreiheit ist mehr als nur eine praktische Erleichterung; sie verbessert die Behandlungsqualität und stärkt die Arzt-Patienten-Beziehung. Gleichzeitig verringert sie den Druck auf Notfallstationen und Apotheken und trägt damit zu einer effizienten, ganzheitlichen Gesundheitsversorgung bei.
Die IG Medizinische Grundversorgung unterstützt den parlamentarischen Vorstoss Nr. 193-2024 vom 2. September 2024, der die Zusammenarbeit zwischen HausärztInnen und ApothekerInnen fördern soll. Wir setzen uns für einen gegenseitigen fachlichen Austausch ein und arbeiten gemeinsam daran, die Notfallstationen zu entlasten und die medizinische Versorgung nachhaltig zu stärken.
Nachteile des aktuellen Systems und seine Folgen für die medizinische Grundversorgung
Im Kanton Bern verschärft die aktuelle Regelung zur Medikamentenabgabe den Ärztemangel und schwächt die Grundversorgung. In ländlichen Gemeinden wie Herzogenbuchsee und Laupen mussten Hausarztpraxen nach der Eröffnung zusätzlicher Apotheken schliessen, weil sich keine Nachfolger fanden. Die sinkende Rentabilität solcher Praxen führt zudem dazu, dass Banken Neugründungen kaum noch unterstützen – eine Entwicklung, die angesichts des Ärztemangels äusserst problematisch ist.
Hinzu kommt, dass der niedrigere Taxpunkt im Kanton Bern junge HausärztInnen in attraktivere Kantone abwandern lässt, wo sie bessere Verdienstmöglichkeiten haben. Dadurch werden die Praxen im Kanton Bern weiter belastet, was sich in überfüllten Notfallstationen und Aufnahmestopps zeigt.
Die aktuell geltende Gesetzgebung ist weder zeitgemäss noch sinnvoll.
Vorteile der Gesetzesänderung
1. Wahlfreiheit und Patientenwunsch
2. Ganzheitlicher Therapieansatz
3. Prävention des Ärztemangels
4. Datenschutz und Diskretion
5. Kosteneinsparungen im Gesundheitssystem
6. Entlastung der Notfallstationen
Wahlfreiheit und Patientenwunsch: Gemäss Umfragen wünschen PatientInnen die Möglichkeit, Medikamente direkt in der Arztpraxis zu erhalten.
Es steht ihnen frei, ihre Medikamente alternativ in einer Apotheke zu beziehen. Der individuelle Bedarf und die persönliche Vorliebe wird respektiert.
Ganzheitlicher Therapieansatz: Die Abgabe von Medikamenten in der Praxis stärkt die Arzt-Patienten-Beziehung. Sie ermöglicht die nahtlose Integration
der Therapie in die Konsultation. Die Therapietreue (Compliance) kann durch den Arzt präziser überwacht und die Medikamentenauswahl optimal an die
individuellen Gesundheitsbedingungen angepasst werden.
Prävention des Ärztemangels: Die Medikamentenabgabe in der Praxis erhöht die Attraktivität des Praxisstandorts, erweitert die Möglichkeiten
für Investitionen in eine moderne Infrastruktur. So werden die Chancen für eine erfolgreiche Nachfolgeregelung erhöht – und die
Grundversorgung im Kanton Bern langfristig gesichert.
Datenschutz und Diskretion: Viele PatientInnen wünschen sich, ihre Medikamente diskret in der Arztpraxis abzuholen, statt in der öffentlichen
Atmosphäre einer Apotheke. Gerade bei sensiblen Erkrankungen ist dies ein entscheidender Vorteil für die Privatsphäre.
Kosteneinsparungen: Die Selbstdispensation senkt Gesundheitskosten. Es fallen keine zusätzlichen Gebühren für den Apothekenbesuch an.
Zudem sind in Kantonen mit Selbstdispensation die gesamten Medikamentenkosten tiefer als in Kantonen ohne Selbstdispensation.
6.Entlastung der Notfallstationen: Eine gesicherte ärztliche Grundversorgung entlastet die schon jetzt chronisch überlasteten Notfallstationen und Permanencen, da viele Beschwerben direkt in der Hausarztpraxis behandelt werden können. So sinkt die Zahl dringender Besuche in Notfallambulanzen, und insbesondere die mit hohen Kosten verbundenen Ressourcen des Gesundheitssystems – die Spitalnotfallstationen werden geschont und die Kosten vermindert. (Weniger Hausarztpraxen = Mehrbelastung der Spitäler).
Mitglieder und BotschafterInnen
Die IG Medizinische Grundversorgung Kanton Bern fördert alle Initiativen, die eine bessere Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern ermöglichen, setzt dabei jedoch klar voraus, dass die Ärzteschaft das Recht zur Führung einer Praxisapotheke behält. Dieses Recht bildet die Grundlage für die Sicherstellung der Wahlfreiheit der Patientinnen und Patienten und trägt massgeblich zur Stärkung der Grundversorgung im Kanton Bern bei.
Die IG ist eine ärztegeführte, konfessionell und politisch neutrale Vereinigung ohne Rechtspersönlichkeit. Ihr Ziel ist es, allen Ärztinnen und Ärzten im Kanton Bern das uneingeschränkte Recht zur Führung einer Praxisapotheke zu ermöglichen. Dieses Recht ist ein zentrales Element zur Stärkung der medizinischen Grundversorgung und zur Förderung einer effektiven interprofessionellen Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern.
Der Vorstand ist für die strategische Ausrichtung und Umsetzung der Ziele der IG verantwortlich. Seine Aufgaben umfassen die Definition der strategischen Ziele der Interessensgemeinschaft, die Planung und Steuerung der taktischen Vorgehensweise zur Zielerreichung sowie Entscheidungen über Kommunikation und Kooperationen mit Partnern und Institutionen.
BotschafterInnen der IG setzen sich aktiv für die strategischen Ziele ein. Ihre Präsenz auf der Webseite – mit Foto, Praxis- oder Apothekenangabe – stärkt die Sichtbarkeit und den Rückhalt der IG.
Unterstützende sind Ärztinnen, Ärzte und Interessierte, die sich über die Webseite registriert haben, um die Anliegen der IG zu unterstützen. Sie bilden die Basis einer breiten Gemeinschaft, die sich für die Verbesserung der Grundversorgung einsetzt.

Dr. med. Andreas Baumann
Präsident
Facharzt für Neurologie FMH
Inhaber und Leiter
Neurozentrum Oberaargau

Dr. med. Res Bieri
Vizepräsident
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH (pensioniert)
Langenthal

Dr. med. Pascal Müller
Kommunikation
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH
Inhaber und Leiter
Praxis im Doktorhaus, Laupen

Dr. med. Edward «Ted» Schober, PhD
Vorstand
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH
Gemeinschaftspraxis, Lützelflüh

Dr. med. Barbara Busche
Botschafterin
Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin FMH
Inhaberin und Leiterin
Praxis Busche, Uettligen

Med. pract. Frank Vetter
Botschafter
Praktischer Arzt FMH
Inhaber und Leiter
Arztpraxis Frank Vetter, Herzogenbuchsee

Dr. med. Fritz-Georg Fark
Botschafter
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH
Arztpraxis im Stockfeld, Aegertern

Dr. med. Alexandra Mordasini
Botschafterin
Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin FMH
Mitinhaberin und Leiterin
Arztpraxis Lichthof, Langenthal

Dr. med. Beat Köstner-Mösching
Botschafter
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH
Hausarztpraxis Köstner, Neuenegg

Dr. med. Bettina Kohlhoff
Botschafterin
Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin FMH
Inhaberin und Leiterin
Praxis Kohlhoff, Wimmis

Dr. med. Jürg Müller
Botschafter
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FHM
Mitinhaber Gemeinschaftspraxis
Buchi Praxis, Herzogenbuchsee

Dr. med. A. Steinmann
Botschafterin
Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin FHM
Inhaberin und Leiterin Stadthofpraxis, Wangen an der Aare

Dr. med. C. Steinmann
Botschafter
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FHM
Inhaber und Leiter Stadthofpraxis, Wangen an der Aare

Dr. med. Jürg Fritschi
Botschafter
Facharzt Neurologie FMH
Mitinhaber Gemeinschaftspraxis Fritschi & Welter, Thun

Dr. med. Ursula Grob
Botschafterin
Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin FMH
Mitinhaberin Ärztehuus Buchsi, Herzogenbuchsee

Dr. med. Nicolas Bonadies
Botschafter
Facharzt für Hämatologie und Innere Medizin
Inhaber und Leiter Praxis Bonadies, Grenchen

Dr. med. Jan Montagne
Botschafter
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FHM
Mitinhaber und Leiter Praxis Medilee, Urtenen-Schönbühl

Dr. med. Thomas Rohrbach
Botschafter
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FHM
Inhaber und Leiter Praxis Rohrbach, Heimenschwand

Dr. med. Ruth Glauser
Botschafterin
Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin FMH
Inhaberin Praxis Ruth Glauser

Dr. med. Urs Schneeberger
Botschafter
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FHM
Leiter Gesundheitszentrum Vitasphère Bützberg

Dr. med. Ivo Amrein
Botschafter
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FHM
Mitinhaber Gemeinschaftspraxis Lüfternweg, Zollikofen

Dr. med. Johannes Greisser
Botschafter
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin FMH
Standorteiter Kinder- und Jugendpraxis Arche, Aarberg

Dr. med. Daniel von Däniken
Botschafter
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FHM
Inhaber und Leiter Praxis von Däniken, Aarberg

Dr. med. Christine von Däniken
Botschafterin
Psychotherapeutin
Inhaberin und Leiterin Praxis von Däniken, Aarberg

Dr. med. Martin Eichenberger
Botschafter
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FHM
Inhaber und Leiter Praxis Eichenberger, Sumiswald
Vorstoss unterzeichnen oder Mitglied werden
Über untenstehenden Button gelangen Sie auf das offizielle Formular der Unterstützenden der IG Medizinische Grundversorgung.
Die IG ist auf die Unterstützung von engagierten Personen aus dem gesamten Kanton Bern angewiesen und dankt Ihnen herzlich für Ihre Mithilfe. Jede Unterstützung trägt dazu bei, eine starke und nachhaltige medizinische Grundversorgung in der Region zu gewährleisten.
Alle Unterzeichnenden verstehen sich als Stimme von in Bern praktizierenden Hausärztinnen und Hausärzten.
Wahlweise haben Sie die Möglichkeit, sich nur auf der Unterstützerliste einzutragen oder Mitglied zu werden.
Fakten zur Selbstdispensation
Selbstdispensation (direkte Medikamentenabgabe in der Arztpraxis) wieder ohne Einschränkungen ermöglichen – Hausarztmedizin stärken
Mdikamentenkosten-Vergleich: pro versicherter Person in der Grundversicherung, in den Kantonen im Jahr 2022
«Selbstmedikation Arzneimittel. Wo stehen wir heute?» eingereicht von Arslan Sibel, Nationalrätin, Grüne Fraktion
Aktuelles
«Kann man Medikamente künftig in der Arztpraxis kaufen?» Artikel in Der Bund, Bern vom 12.11.2024
«In der Schweiz fehlen Tausende Hausärzte – wir zeigen, wo» Artikeln in der NZZ, vom 22.02.2024
Medienberichte zur Grundversorgung
Entwurf einer Revision des Heilmittelgesetzes (HMG) des Berufsverbandes der Schweizer Haus und Kinderärztinnen
«Im Oberaargau leidet man in Langenthal am stärksten unter dem Hausärztemangel» Interview mit Dr. med. Samuel Leuenberger, Geschäftsführer der HasliPraxis AG
«Arztpraxen und Apotheken Hand in Hand» Artikel zum Thema Interprofessionalität zwischen Apotheken und Hausarztmedizin
«Selbstdispensation als Plus – erste Erfahrungen aus dem Kanton Schaffhausen» von Dr. med. Benjamin Heinz, Vorstandsmitglied der Ärzte mit Patientenapotheke (APA)
«Hausarzt alter Schule: Nachfolge verzweifelt gesucht» Bericht in der SRF Rundschau vom 28.08.2024